Klinikum Wilhelmshaven
Das Klinikum an der Nordsee

Corona zwingt zu einwöchiger Bohr-Pause

Auf dem Baufeld für den Neubau des Klinikums Wilhelmshaven: In der Mitte des Bildes ist zu sehen, wie ein Pfahl in den Boden gebohrt wird. Im Hintergrund das jetzige Hauptbettenhaus. Foto: MichalskiMedia

Baustelle Neubau Klinikum: Mitarbeiter einer Baufirma erkrankt

Wilhelmshaven 09.08.2022 – Wer in diesen Tagen an der Großbaustelle für das neue Klinikum Wilhelmshaven an der Friedrich-Paffrath-Straße vorbei fährt, stellt fest, dass die Baumaschinen stillstehen. Das hat einen einfachen Grund: Mitarbeiter der ausführenden Baufirma sind positiv auf Corona getestet worden. Deshalb muss der Betrieb vorerst für diese Woche ruhen, so Projektleiter Menhard Schoof auf Anfrage. In der kommenden Woche soll es weitergehen - zumindest mit Brunnen, um weiteres Grundwasser aus dem Boden pumpen zu können. Bei jeder Bohrung der Löcher für die mehr als 900 Stahlbetonpfähle muss sichergestellt werden, dass kein Grundwasser in die Baugrube läuft. Wie berichtet werden noch in den nächsten Monaten Löcher bis zu 30 Meter tief in den Boden gebohrt, mit einem Drahtgeflecht aus Stahl sowie mit Beton befüllt. So entstehen die Stahlbetonpfähle.

Stichwort Wasserhaltung: Es gilt, im Durchschnitt 35.000 Liter Wasser abzupumpen – pro Stunde wohlgemerkt. Dafür gibt es eine Genehmigung. Mal sind es weniger als die beschriebenen 35 Kubikmeter, mal aber auch mehr. Bereits vor Beginn der Erdarbeiten wurden auf dem Baufeld an der Friedrich-Paffrath-Straße zig Probebrunnen gebohrt, um einschätzen zu können, in welcher Tiefe Grundwasser fließt und um Wasserproben nehmen zu können, so Projektleiter Menhard Schoof. Seit dem Aushub des Bodens würden täglich Proben genommen. Zu einer solch großen Baumaßnahme gehört auch eine korrekte Wasserhaltung.

Die Tiefgründung ist ein weiterer Meilenstein für den Neubau des Klinikums Wilhelmshaven. Mitte des Jahres 2025 soll das wohl größte Bauvorhaben in der Geschichte der Stadt Wilhelmshaven fertiggestellt und Ende 2025 bezogen werden. Die Baumaßnahme ist mit Kosten von 194,1 Millionen Euro kalkuliert.
Alle 911 Stahlbetonpfähle sollen das Klinikum später tragen. Wenn anschließend der Rohbau startet, wächst das Gebäude nach oben - alle Maßnahmen auf der Großbaustelle sind dann deutlich sichtbarer als derzeit die Arbeiten im Untergrund.
„Es wird zuerst eine weiße Wanne gegossen", erläutert Menhard Schoof. Diese Wanne besteht aus wasserundurchlässigem Beton, so dass der Keller des neuen Klinikums dauerhaft trocken bleibt. „Nach etwa einem Jahr könnten die provisorisch gesetzten Spundwände wieder aus dem Boden gezogen werden", so Schoof. Diese Spundwände waren vor dem Aushub ins Erdreich versenkt worden, um zu verhindern, dass beim Ausbaggern weiterer Boden in die Grube fällt.

Kurzinfo Neubau Klinikum:
Fertigstellung bis Ende 2025 auf dem Grundstück an der Friedrich-Paffrath-Straße neben dem jetzigen Hauptbettenhaus +++ Kosten: 194,1 Millionen Euro +++ Gebäudehöhe:
20,90 Meter (Vergleich: das Hauptbettenhaus ist circa 33,6 Meter hoch) +++
Kapazität: 440 Betten +++ Ein Neubau aus zwei gegeneinander verschobenen kompakten Quadern mit Lichthöfen +++ Neun Operationssäle, moderne Diagnostikeinrichtungen und eine zentrale Notaufnahme +++ Tiefgründung ab 20. Mai 2022 +++ In Vorbereitung: Die europaweite Ausschreibung für den Rohbau im Volumen von rund 26 Millionen Euro +++ Größtes Bauvorhaben in der Stadtgeschichte.