Klinikum Wilhelmshaven
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07.12.2018 - Vision: Eine Krankenschwester für Diabetes in jeder Schule

 

Wilhelmshaven, 07.12.2018 „Diabetes – eine Erkrankung, viele Beteiligte", unter diesem Motto fand zum 2. Mal in diesem Jahr aus Anlass des Weltdiabetestages eine öffentliche Veranstaltung im Klinikum statt.

„Etwa 7,5% der Bevölkerung sind an einem Diabetes erkrankt, jeder 6. Todesfall steht mit Diabetes in Zusammenhang", erläuterte Priv.-Doz. Dr. Thomas Schleiffer, Chefarzt der Medizinischen Klinik III – Diabetologie, Endokrinologie, Rheumatologie und Nephrologie - zur Eröffnung. Während der einzelnen Themenblöcke rund um den Diabetes wurden unterschiedliche medizinische Schwerpunkte dargestellt.

„Ein Schwangerschaftsdiabetes tritt bei etwa 6% der Schwangeren auf. Die Tendenz ist steigend. Der Diabetes bedeutet für Mutter und Kind ein Risiko und stellt spezielle Anforderungen an das Geburtszentrum", so Prof. Susanne Grüssner, Chefärztin der Gynäkologie und Frauenheilkunde. Oberarzt Norbert Stöcker, Medizinische Klinik III und Diabetesberaterin Grazyna Slabik-Flüge erläuterten, wie durch eine frühe Begleitung durch Diabetesteams in Schwerpunktpraxen und Kliniken den betroffenen Frauen ein erfolgreicher Schwangerschaftsverlauf ermöglicht werden kann.

Dr. Markus Schmitt, Chefarzt der Medizinischen Klinik II erklärte, wie in etwa 10% der Betroffenen ein Diabetes durch die Erkrankung des gesamten Bauchspeicheldrüsenorgans entsteht mit besonderem Behandlungsbedarf. „Dabei kommen enorme Anforderungen an das Selbstmanagement der Blutzuckereinstellung auf die Betroffenen zu, bei denen psychologische Hilfe sehr wichtig ist", berichtete Dipl. Psychologin Simone Jankowski-de Jong aus eigener Erfahrung als Therapeutin.

Oberarzt Frank Wiemers, Sektionsleiter Gefäßchirurgie, Oberarzt Norbert Stöcker und Diabetesberaterin Ingrid Behrens stellten gemeinsam die Entstehung der diabetischen

Fußläsion, das passende Wundmanagement sowie die therapeutischen Möglichkeiten zur Verbesserung der Durchblutung durch Wiederherstellung der Gefäßbahnen dar.

Für die Niere und Diabetes gilt: „Erhöhter Blutzucker und erhöhter Blutdruck müssen gemeinsam behandelt werden, um zu vermeiden, dass die Diagnose Diabetes weiterhin an erster Stelle von Patienten steht, die mit der künstlichen Niere behandelt werden", so Dr. Nikolai Zerrenthin, niedergelassener Nephrologe und Dr. Thomas Schleiffer.

Mütter von Kindern und Jugendlichen mit Diabetes Typ 1 sprachen auf der Veranstaltung über die Bewältigung der Erkrankung in jungen Jahren als Aufgabe der gesamten Familie dar. „Kinder sind keine kleinen Erwachsenen", unterstrich der Kinderdiabetologe Dr. Thomas Liebner. Probleme bestehen beispielsweise im Blutzuckermanagement im schulischen Umfeld. Hierzu die Vision von Diabetesberaterin Shirin Dierenga: „Eine Krankenschwester für Diabetes in jeder Schule."

Als Fazit der vielschichtigen Therapiemöglichkeiten wurde die Bedeutung einer optimalen interdisziplinären Vernetzung hervorgehoben. Die enge Zusammenarbeit von Klinikärzten und niedergelassenen Fachärzten ist ein entscheidender Faktor in der erfolgreichen Behandlung.

Neben den Vorträgen informierten sich die Besucher an verschiedenen Ständen über Mittel und Wege, mit der Krankheit Diabetes gut leben zu können.

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